Trip Report

Jedox Partner Summit 2016

Vom 27. bis 29.09.2016 fand der Jedox Partner Summit 2016 in Berlin statt. 142 Teilnehmer aus 23 Ländern trafen sich im Umspannwerk unter dem Motto "Model Your Success", um Neuigkeiten rund um Jedox zu erfahren. Um es vorweg zu nehmen: Spannend waren vor allem die Punkte strategische Partnerschaften, der Weg in die Cloud und die Möglichkeit, zukünftig vorgefertigte Modelle aus einem Marketplace zu erwerben.

Kay Greve und Bernd Eisenblätter starteten den Summit mit einem Rückblick auf das letzte Jahr mit guten Zahlen. Vor allem international lag das Wachstum über 50%. Um das Momentum zu stärken, wurde mit Ed Gromann ein BI-erfahrener Manager als Leiter der US-Tochter Jedox Inc. gefunden, der bereits für Tableau und Applix tätig war. 

Auch Gartner hat Jedox entdeckt: Seit Juni 2016 wird Jedox im Magic Quadrant für strategische CPM-Lösungen gelistet. 

Am ersten Tag wurde die Partnerschaft mit Qlik (http://www.qlik.com) vorgestellt. Als Sprecher trat Toni Adams, SVP Partner + Alliances bei Qlik auf. Qlik ist mit 39.000 Kunden, 1.700 Partnern und 2.500 Mitarbeiten kein kleiner Player mehr im BI Markt und seit 2010 am NASDAQ gelistet. Mitte 2016 kam nun der Schritt zurück: Mit der Übernahme durch die Investmentfirma Thoma Bravo (http://www.businesswire.com/news/home/20160602005740/en/Qlik-Announces-Agreement-Acquired-Thoma-Bravo-30.50) ist Qlik wieder im Privatbesitz. Man sei freier und schneller bei Entscheidungen. 

Ziel von Qlik sei es nun, nicht nur die traditionellen BI-Anwendungen mit geringen Benutzerzahlen zu unterstützen, sondern auch in den Markt des embedded BI zu wachsen. Dort locken mit den "Information Workern", die permanent auf Zahlenmaterial angewiesen sind, deutlich höhere Benutzerzahlen.

Die Zusammenarbeit zwischen Qlik und Jedox sieht Adams als logische Konsequenz. Beide Anbieter und die Produkte würden sich gut ergänzen. Auf die Auswirkung der neuen Allianz auf die Partnerschaft zwischen Qlik und Corporate Planning (http://corporate-planning.com/download_files/Einzelseiten_CP-Connectivity_QlikView_Qlik_Sense.pdf) ging Adams nicht ein.

Apropos Partner: Am Beginn des zweiten Tages gehörte die Bühne Jared Wheeler, Senior Director ISV Operations bei Microsoft. Es wurde die umfangreiche Palette der Cloud Plattform von Microsoft präsentiert. Man sei für die Digitale Transformation der richtige Partner.


Nach viel Inhalt zu Technik und Architektur kam Wheeler auf konkrete Projekte zu sprechen. Jedox ist auf Azure verfügbar und man könne bereits diverse Referenzkunden präsentieren. So hat sich Bentley für Jedox auf Azure entschieden. Ein weiterer Referenzkunde sei ein großer Softwarehersteller aus USA, der seine strategische Planung mit Hilfe von Jedox durchführt. War das wohl sein könnte?

Doch zurück zu Tag 1. Der Weg in die Cloud ist das erklärte Ziel von Jedox. Um diesen Weg zu ebnen wurden in Jedox 7 viele Anpassungen für den Betrieb ausschließlich über die Weboberfläche eingeführt. Vladislav Malicevic (Leiter Development) und Dr. Rolf Gegenmantel (VP Solution Sales) stellten en Detail die Neuerungen vor. Hier nur einige Punkte, die mir besonders aufgefallen sind:

  • Bislang waren einige Funktionalitäten, vor allem der Modeller, nur oder besser via Excel-Oberfläche zu bedienen. Dieser Teil wurde komplett neu entwickelt, zum einen um mit der Online-Version von Office 365 kompatibel zu sein. Zum anderen ist es jetzt möglich, Jedox 7 ausschließlich via Web-Oberfläche zu bedienen. Dies gilt auch für den Reporting-Teil und den Rule Editor.
  • Die Metadatenstruktur unterstützt in Jedox 7 Mehrsprachigkeit. Aufbau und Verwaltung wurden meiner Meinung nach sehr einfach gestaltet.
  • Im Bereich Struktur und Verwaltung von Würfeln und Dimensionen wurde viel investiert. So kann man in Würfeln Dimensionen hinzufügen und auch ohne Datenverlust löschen. Per Einstellung wird festgelegt, wie vorhandene Daten verteilt bzw aggregiert werden. Im Vergleich zu den (Stief-)Schwesterprodukten bietet das eine deutliche Erleichterung (ebenso wie der jetzt existierende Unterschied zwischen 0 und NULL).
  • Templates/Styles/Skripte: Sowohl Dimensionen als auch Würfel, Rules und Berechtigungen lassen sich per Skripts automatisiert erstellen. Entsprechende Templates können selbst erstellt und gepflegt werden, sind speicherbar, wiederverwendbar und parametrisierbar. Gemeinsam mit der Datenintegration lassen sich so komplette Pakete als Modell zusammenfassen und entsprechend verteilen.
  • Es ist geplant, Kunden eine Auswahl an Modellen zur Verfügung zu stellen. Weitergehende, ausgefeilte Modelle sollen u.a. auch von Partnern in einem Marketplace angeboten werden. Die Idee ist sicher nicht ganz neu. Aber wenn es Jedox schafft, die Intellectual Property der Modell-Anbieter zu schützen, kann sich hier ein einmaliger Markt für Standard-CPM-Anwendungen entwickeln.
  • Jedox bietet seit geraumer Zeit die Einbindung von Graphikprozessoren an, um rechenintensive Aufgaben zu beschleunigen. Neu ist die Unterstützung mehrerer GPU-Anbieter. Für rechen- und speicherintensive Aufgaben wird nun der(das?) RAM des Hosts verwendet. Ein GPU Accelerator Advisor hilft, dieses Feature sinnvoll einzusetzen.

Der Rest des zweiten und der dritte Tag war geprägt von Wissenstransfer. Im Detail wurden am Mittwoch Integrator, GPU-Accelerator und Mobile präsentiert, am Donnerstag dann die voraussichtlich mit Jedox 7 aufgelieferten Standardmodelle und deren Konfiguration.

Fazit des Jedox Partner Summit 2016:

  • Der ganz große Wow-Effekt bei den Funktionalitäten blieb zwar aus, aber mit den Neuerungen in Jedox 7 haben Kunden und Berater ein Paket in der Hand, dass kaum noch Wünsche an ein OLAP-System offen läßt. 
  • Der technische Weg in die Cloud ist geglückt. Funktionen und Bedienung wirken wie aus einem Guß.
  • Die präsentierten Partner Qlik und Microsoft machen absolut Sinn, die Zukunft muß aber zeigen, wie man sich unter ehemaligen Konkurrenten vereinbart.
  • Die Idee des Marketplaces für Modelle ist bestechend. Falls das Thema Intellectual Property gelöst wird, können sich Kunden auf viele Standardmodelle freuen.

PS: Die PROGNIS GmbH ist nicht Partner der Jedox AG. Aufgrund gemeinsamer Projekte in den letzten Jahren wurde eine Teilnahme gegen Gebühr und Abschluss eines Non-Disclosure-Agreements gewährt.

PPS: ;) Der Erste, der den Autor auf diesem Bild findet, wird im nächsten Newsletter erwähnt. Bild mit Markierung bitte an This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.